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Fachklinikum Bernburg: Neues Stationsgebäude eröffnet

Blick auf das neue Klinikgebäude, im Vordergrund die neu angelegten Grünanlagen
Blick auf den modernen Neubaukomplex
Die Klinikleitung im Gespräch vor dem Neubau
An der Eröffnungsveranstaltung nahmen u.a. Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (l.). und der Bernburger Oberbürgermeister Henry Schütze (2.v.r.) teil, hier im Gespräch mit der Krankenhausleitung.
Der Salus-Geschäftsführer übergibt den Schlüssels für das neue Gebäude an die Klinikleitung.
Salus-Geschäftsführer Hans-Joachim Fietz-Mahlow überreichte den symbolischen Schlüssel an die künftigen Nutzer, hier vertreten durch Chefärztin Dr. Antje Möhlig und Chefarzt Dr. Uwe Ehrt. Links im Bild: Waldemar Janotta vom Berliner Architekturbüro Ludes Generalplaner GmbH – Part of Sweco Architects. (Fotos: cba)

Bernburg. Im Salus-Fachklinikum Bernburg wurde am 14. August 2017 ein neues Stationsgebäude eröffnet. In knapp zweijähriger Bauzeit ist auf dem Areal, wo einst die alte Wäscherei des Krankenhauses ihren Platz hatte, ein moderner zweigeschossiger Komplex mit integriertem Atrium entstanden. Im Erdgeschoss wird eine Station zur Versorgung von alten Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen eingerichtet, die als geschützter Bereich der Klinik für Gerontopsychiatrie (Alterspsychiatrie) geführt werden soll.  Das Obergeschoss des Hauses ist für die Behandlung von suchtkranken Patienten vorgesehen, deren Abhängigkeit mit weiteren Begleit- und Folgeerkrankungen einher geht. Beide Etagen verfügen über jeweils 14 Patientenzimmer, die je nach Bedarf mit ein bis zwei Personen belegt werden können. In das Investitionsvorhaben sind rund 14 Millionen Euro geflossen, finanziert aus Benutzerbeiträgen der Krankenhäuser. An der Einweihungsfeier nahmen u.a. die Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration Petra Grimm-Benne sowie der Bernburger Oberbürgermeister Henry Schütze teil.

Zu den Beweggründen für die Investition im alterspsychiatrischen Bereich gehört, dass aufgrund der demografischen Entwicklung mit einem steigenden Bedarf an Behandlungskapazitäten gerechnet wird, die besonders haltgebend und geschützt sind. Dabei wurde auch gewichtet, dass viele Patienten mit demenziellen Erkrankungen einen erheblichen Bewegungsdrang haben und Orientierungshilfen benötigen.  
Im Hinblick auf die Suchtmedizin bietet der Neubau verbesserte Rahmenbedingungen zur  weiteren Differenzierung der Therapieangebote. Dabei stehen u.a. störungspezifische Angebote für Patienten im Blickfeld,  die an einer Abhängigkeitserkrankung und einer anderen psychiatrischen Erkrankung leiden. So gehen beispielsweise Psychosen, Borderline-Störungen und affektive Erkrankungen wie die Depression häufig mit Suchterkrankungen einher. Zunhmend zu verzeichnen sind auch Kombinationen – von Fachleuten als Comorbidität bezeichnet – zwischen Sucht sowie neurologischen und internistschen Folgeerkrankungen. Patienten wie diese sollen künftig auf der neuen Station behandelt werden. 
Finanziert wurde die Investition aus Benutzerbeiträgen, die von Versicherten oder Kostenträgern bei Krankenhausaufenthalten zu entrichten sind. Die Vergabe der Mittel an das Salus-Fachklinikum Bernburg hatte zuvor die Zustimmung einer gemeinsamen Kommission des Landes, der Krankenkassen und der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt sowie der Landesregierung gefunden. Bauherr war das Salus-Fachklinikum Bernburg. Die Projektsteuerung oblag dem Bereich Immobilienmanagement und Bau der Salus gGmbH. Als Generalplaner agierte im Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung das Berliner Architekturbüro Ludes Generalplaner GmbH – Part of Sweco Architects.

Der Baukörper des neuen Stationsgebäudes orientiert sich in Nord-Süd-Ausrichtung zum bereits bestehenden Haus „Reil 1“ der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen und mit dem Haupteingang zum Haus „Bonhoeffer“ der Klinik für Gerontopsychiatrie. Die flexible Stations- und Zimmeraufteilung bietet Voraussetzungen, um den unterschiedlichen Therapieanforderungen auf beiden Stationen gerecht zu werden. Alle Patientenzimmer und deren Bäder wurden barrierefrei geplant. Insgesamt steht eine Nutzfläche von 1.817 Quadratmetern zur Verfügung
Der zweigeschossige Neubau verfügt über ein Atrium, das die umlaufenden Flure durch raumhohe Fensterelemente belichtet und belüftet. Auf der Südseite ist dem Gebäude ein Laubengang vorgelagert. Dieser dient neben der Sicherstellung eines zweiten Rettungsweges auch zur Verschattung der dahinter liegenden Speise- und Aufenthaltsräume sowie als Wetterschutz der Anliefer- und Eingangszone für Patienten und Besucher. Der Klinkerstein der Außenfassade antwortet gestalterisch auf das Ensemble der vorhandenen, zum Teil unter Ensemble- und Denkmalschutz stehenden Gebäude des Klinikareals.

Kurz informiert: Das Salus-Fachklinikum Bernburg
Das Salus-Fachklinikum Bernburg ist ein Zentrum für Psychiatrie/Psychosomatik und Psychotherapie mit Kliniken für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie, Abhängigkeitserkrankungen, Gerontopsychiatrie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und –psychotherapie. Es verfügt am Standort Bernburg über 225 vollstationäre Betten, davon 165 im Erwachsenen-  sowie 60 im Kinder- und Jugendbereich. Außerdem werden 82 tagesklinische Plätze vorgehalten, davon 40 im Erwachsenenbereich am Klinikstandort und in der Friedensallee Bernburg sowie 42 Plätze für Kinder und Jugendliche, die in Dessau, in der Lutherstadt Wittenberg und Bernburg betrieben werden.  Die Behandlungskonzepte sind nach Indikationen bedarfsgerecht ausdifferenziert, wobei ein ganzheitlich orientierter Ansatz verfolgt wird, der auch die unterschiedlichen sozialen Lebensumstände der Patienten berücksichtigt. Eine umfangreiche ambulante Behandlung wird durch die psychiatrische Institutsambulanz mit Spezialisierungen innerhalb der Kliniken, die Notfallambulanz am Klinikstandort sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikstandort und im Zentrum der Stadt Bernburg sichergestellt.