Hansestadt Stendal/Ortsteil Uchtspringe. In Uchtspringe haben im März 2016 die Sanierung und der Umbau des Hauses 20 zu einem Förderzentrum für Menschen mit geistigen und seelischen Behinderungen begonnen. Mit einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro werden bis zum Frühjahr 2017 moderne Räumlichkeiten geschaffen, in denen vielfältige Angebote der Tagesförderung des Salus-Heimverbundes unter einem Dach geführt werden können.
Dazu gehören u.a. Werkstätten für Töpferei- und Laubsägearbeiten, Textil- und Kerzengestaltung sowie Wirtschaftsräume für das Training lebenspraktischer Tätigkeiten. Weitere Bestandteile des Förderzentrums sind ein Wäsche- und Hausmeisterservice sowie ein Sonntagscafé, in dem Besucher mit einem Im- biss-Sortiment bewirtet werden können. Die genannten Angebote für ergotherapeutische Maßnahmen, sinnvolle Arbeit und Beschäftigung sind bislang in verschiedenen Gebäuden des Salus-Heimverbundes Uchtspringe untergebracht, teilweise in Kellerräumen.
Das denkmalgeschützte Haus 20 wird für den neuen Nutzungszweck kernsaniert und räumlich neu gegliedert. Neben der Erneuerung von Dach, Fassade, Fenstern und Türen ist eine umfassende Modernisierung der Sanitär-, Elektro-, Wasser- und Heizungsinstallationen vorgesehen. Durch den Einbau
eines Aufzugs wird ein barrierefreier Zugang geschaffen. Die Freifläche vor dem
Haus wird für den sommerlichen Gartenbetrieb des Sonntagscafés mit einem Spielplatz hergerichtet. Die Fläche hinter dem Haus soll für Therapiezwecke mit einer Multifunktionsfläche, Garten- und Ruhebereichen ausgestattet werden. Insgesamt orientiert sich die Gestaltung der Freiflächen an der Plangrundlage von 1912. Historische Strukturen werden in Teilen wieder aufgegriffen bzw. für spätere Entwicklungen offen gehalten.

Es fanden diesbezüglich intensive Abstimmungen mit dem Landesamt für Denkmalschutz in Halle statt. Bauherr ist der Salus-Heimverbund Uchtspringe, die Projektplanung und –steuerung obliegt
dem Bereich für Immobilienmanagement und Bau der Salus-Service. Mit den Förderangeboten im Salus-Heimverbund Uchtspringe wird das im Sozialgesetzbuch verankerte Recht behinderter Menschen auf eine Betreuung nach dem „Zwei-Milieu-Prinzip“ umgesetzt. Das bedeutet, dass eine haltgebende Tagesstruktur räumlich getrennt vom Wohn- und Freizeitumfeld gewährleistet wird. Dies eröffnet Kontakte, Erfahrungen und Selbstbestätigung, erweitert die Möglichkeit zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Der Salus-Heimverbund Uchtspringe verfügt derzeit über 131 Wohneinrichtungsplätze für Menschen mit geistigen und seelischen Behinderungen. Für sie ist das Förderzentrum in erster Linie gedacht. Nach Abschluss der Bauarbeiten können die Angebote der Tagesförderung aber auch von Menschen mit Behinderung genutzt werden, die nicht in einer Salus-Wohneinrichtung leben.