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Highlight im Schloss Pretzsch: Retrospektive zum Lebenswerk des Malers Erich Viehweger

Erich Viehweger, „Schloss Pretzsch“, Lithografie, 1981

. Im Schlossfoyer Pretzsch wird am Samstag, den 17. Februar 2018, um 17 Uhr eine neue Ausstellung eröffnet. In der Retrospektive zum Schaffen des Malers Erich Viehweger (1907-1992) wird bis zum 1. Mai 2018 eine breite Werkauswahl aus dem persönlichen Nachlass gezeigt,  die seinen Lebensweg im Kontext mit dem vielfältigen künstlerischen Wirken nachzeichnen. Viehweger ist einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts für die Region Wittenberg. Er hinterließ hier u.a. als Bühnenbildner, Theatermaler und Porträtist historischer Wahrzeichen beeindruckende  Spuren. Interessenten sind zur Ausstellungseröffnung herzlich willkommen.
Zum Auftakt sprechen Dr. Wolfram Flämig, Vorsitzender des Pretzscher Heimat- und Kulturvereins „Eberhardine“, und Gabriele Viehweger als Tochter des Künstlers. Die Einführung in die Ausstellung übernimmt  Janine Schöne, Kulturprojektmanagerin am Schloss Pretzsch und Kuratorin der Schau. Im Anschluss hält die Kunsthistorikerin Dr. Christine Hübner von der Universität Göttingen ab 18:30 Uhr einen wissenschaftlichen Vortrag zur Bühnen- und Theatermalerei. 
Die Ausstellung „Erich Viehweger. Retrospektive“ ist anschließend bis zum 1. Mai 2018 täglich zu den Öffnungszeiten des Salus-Kinder- und Jugendheims sowie des Schlosscafés „Eberhardine“ geöffnet (Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr; Samstag und Sonntag im Februar und März von 11:30 Uhr bis 17:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag im April von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr).
Begleitet wird die Exposition von zwei weiteren Veranstaltungen: Am 17. März findet ab 10:00 Uhr erstmals ein Workshop für Kinder ab 5 Jahren statt, in dem die Gemälde der Ausstellung begutachtet und anschließend kreativ reflektiert werden. Jugendliche und Erwachsene können am 6. April um 14:00 Uhr an einem geführten Rundgang durch die Ausstellung teilnehmen. Anmeldungen und Informationen zu den Veranstaltungen sind telefonisch unter 034926-5630 oder per Email an schloss.pretzsch(at)salus-lsa.de erwünscht.

Hintergrundinformation
„Vor dem Frühstück noch ein Bild“ - das war in den späteren Jahren das Motto des Künstlers Erich Viehweger (1907-1992). Die Retrospektive im Schloss Pretzsch zeichnet nicht nur sein  abwechslungsreiches Wirken anhand seiner Lebensstationen nach, sondern öffnet zudem den Blick auf die breite Palette stilistischer und technischer Fertigkeiten des langjährigen Bühnenbildners. Erich Viehweger stammte ursprünglich aus Bremerhaven und erlernte dort den Beruf des Dekorationsmalers. In den 1920er Jahren besuchte er die staatliche Kunstschule in Berlin-Charlottenburg und erhielt im Anschluss erste Engagements als Theatermaler in Berlin. Zur Zeit des Nationalsozialismus dokumentierte er als Soldat der Wehrmacht Landschaften und Städte, ohne dabei jedoch das Kriegsgeschehen abzubilden. Nach Kriegsende zog Viehweger nach Wartenburg - in den Heimatort seiner Frau. Nur wenige Jahre später erhielt er erste Aufträge am städtischen Theater in Wittenberg und wurde dort für 20 Jahre Ausstattungsleiter. Bekannt ist er außerdem durch seine zahlreichen Grafiken, in denen er historische Wahrzeichen der Region, wie das Pretzscher Schloss oder das Lutherhaus, abbildet. Seinen Ruhestand ab den 1970er Jahren nimmt Viehweger nicht wörtlich, denn er malt und zeichnet täglich. In seinem Spätwerk verlässt er die gewohnten Bahnen des Dokumentarischen und begibt sich auf eine spannende Reise der Farb- und Formenexperimente.

Das imposante Schloss Pretzsch an der Elbe wurde 1571 bis 1574 von Hans Löser im Renaissancestil erbaut. Überregionale Bedeutung erlangte das Areal durch Christiane Eberhardine, Gemahlin des Kurfürsten August den Starken und Königin von Polen. Sie ließ hier einen Schlosspark anlegen und das Schloss nach barockem Zeitgeschmack umbauen. Heute wird der Schlossbezirk vorwiegend als Kinder- und Jugendheim der Salus gGmbH sowie als Förderschule genutzt. Im Zuge der Standortentwicklung wird das Schloss, dessen letzte grundlegende Sanierung von 2001 bis 2007 erfolgte, auch touristisch und kulturell verstärkt erschlossen. Der Schlosspark, der derzeit saniert wird, gehört zur Route der „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“.

Datum und Uhrzeit:
am  17.02.2018
17:00 Uhr