Kinder- und Jugendpsychiatrie/ -psychosomatik und -psychotherapie

In den Uchtspringer Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychosomatik und -psychotherapie gibt es insgesamt 90 stationäre Therapieplätze. Die Einrichtung gehört auf ihrem Fachgebiet zu den größten in Deutschland. Dies bietet Vorteile: Auf Grund der hohen Kapazität, verteilt auf acht Stationen, kann im Hinblick auf die unterschiedlichen Krankheitsbilder und Altersgruppen der Patienten sehr gut strukturiert und differenziert werden. Es gibt viele spezialisierte Therapieangebote, die man anderswo nicht so schnell bzw. in dieser Qualität findet. Dazu gehören u.a. Behandlungsmöglichkeiten für hörgeschädigte Kinder mit psychischer Erkrankung, für junge Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen und Essstörungen oder für suchtgefährdete Kinder und Jugendliche. Ebenso gut kann in Uchtspringe Heranwachsenden geholfen werden, die von einer geistigen oder mehrfachen Behinderung betroffen sind und hyperkinetische Störungen haben.

Das gesamte Spektrum der psychischen Erkrankungen wird in der KJPPP im Fachklinikum Uchtspringe versorgt. Aufgrund dieser hohen Komplexität ist die Uchtspringer Klinik für  Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychosomatik und Psychotherapie in zwei chefärztlich geleitete Kliniken gegliedert.
Die volle Weiterbildungsbefähigung liegt vor. 

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ -psychosomatik und -psychotherapie I

Chefärztin: Dr. med. Beate Schell
Stationen: 58B, 50A, 50B
Tageskliniken Stendal und Salzwedel 

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ -psychosomatik und -psychotherapie II

Chefärztin: Dr. med. Ute Ebersbach
Stationen: 58A, 58C, 58D, 58E, 58F


  • Krankheitsbilder

    Krankheitsbilder

    • akute Belastungsreaktionen   
    • Angst- und Zwangsstörungen 
    • Anpassungsstörungen  
    • Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS, ADS) 
    • Autismus und Autismusspektrumstörungen
    • Blasen- und Darmfunktionsstörungen (Einnässen, Einkoten) 
    • Depressionen   
    • Entwicklungsstörungen 
    • Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Binge eating Disorder) 
    • Kombinierte Verhaltensstörungen, Störungen des Sozialverhaltens und emotionale Störungen
    • Lern- und Leistungsstörungen, Sprachstörungen   
    • posttraumatische Belastungsstörungen  
    • Psychosen
    • Psychosomatische Krankheiten 
    • selbstverletzendes Verhalten
    • Somatoformen Schmerzstörungen
    • Suchterkrankungen 
    • Tic-Störungen
    • Verhaltensstörungen
    • Verhaltensstörungen und psychische Erkrankungen bei geistig behinderten und mehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen 
    • Verhaltensstörungen und psychische Erkrankungen bei hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen 

     

  • Diagnostik und Therapie

    Diagnostik und Therapie

    Die Diagnostik und Therapie erfolgt in unseren Teams aus Ärzten,  Psychologen, Sozialpädagogen, Schwestern und Pflegern, Pädagogen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Musiktherapeuten, Sporttherapeuten und Arbeitstherapeuten. Unsere Therapieangebote sind sehr vielseitig und auf die Erkrankungen, Ressourcen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten. Die Stationen arbeiten nach unterschiedlichen Therapiekonzepten (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Psychotherapie, systemische Therapie). Die Stationskonzepte werden durch unterschiedliche Spezialisierungen ergänzt. Dazu gehören  z. B.  Traumatherapie, Hypnotherapie, DBT (dialektisch-behaviorale Therapie).

    In unserer Klinik ist an den 3 Standorten in begrenztem Umfang ambulante Diagnostik und Therapie im Rahmen der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) möglich. Die Anmeldung/Terminvereinbarung erfolgt telefonisch mit der PIA des jeweiligen Standortes. 
    Stendal/Uchtspringe
    Stendal, Westwall 44
    Salzwedel, Schillerstraße 2

    Tagesklinische Behandlungen erfolgen in der Tagesklinik am Standort Stendal, Westwall 44, und Salzwedel, Schillerstraße 2. Die telefonische oder schriftliche Kontaktaufnahme erfolgt über die Sekretariate (weitere Informationen hier: Klinik I, Klinik II).

    Vollstationäre Behandlungen finden am Standort Stendal, OT Uchtspringe, Emil-Kraepelin-Straße 6 statt. Vollstationäre Behandlungen erfolgen als Kriseninterventionen oder geplante kinder-und jugendpsychiatrische und psychotherapeutische Behandlungen (Regelbehandlung).

  • Regelbehandlungen

    Regelbehandlungen

    Regelbehandlungen erfolgen als geplante Aufnahmen nach einem ambulanten Vorgespräch (PIA) mit dem Patienten und seinen sorgeberechtigten Eltern/ sorgeberechtigten Bezugspersonen  zur Klärung der Notwendigkeit einer stationären Behandlung, der Therapieziele, der Motivation, der Therapiedauer und zur Absprache der Behandlungsbedingungen. Die Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern können die Station besichtigen und lernen die Behandlungsmöglichkeiten der Station kennen. Auf allen Stationen erfolgt Familientherapie, das heißt, die Eltern und Geschwister oder andere Bezugspersonen werden in die Therapie einbezogen (Elterntherapiegruppen, Familientherapeutische Gespräche).

    Ein ambulantes Vorgespräch in der PIA vereinbaren

    Wenn Sie ein ambulantes Vorgespräch zur Planung einer stationären Psychotherapie vereinbaren möchten und noch keinen persönlichen Ansprechpartner haben, können Sie unsere psychiatrische Institutsambulanz wie folgt erreichen:
    Telefon: 039325 706780
    E-Mail: pia_usp(at)salus-lsa.de

    Ihre Anfrage wird am nächsten Werktag bearbeitet.

    Wenn Sie Hilfe wegen einer Suchterkrankung (bei Kindern und Jugendlichen) benötigen, können Sie sich auch direkt an die Station 58A/K1 wenden.

  • Notfälle und akute Erkrankungen

    Notfälle und akute Erkrankungen

    Es liegt ein Notfall, eine akute Erkrankung oder eine psychische Krisensituation vor? In unserer Klinik kann dann eine stationäre Aufnahme erfolgen. Bei Notaufnahmen erfolgt die Einweisung telefonisch durch den behandelnden Arzt/Hausarzt oder den Notarzt. Die Anmeldung erfolgt über den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Diensthandy über die Zentrale: 039325 - 700 erreichbar) oder den zuständigen abteilungsleitenden Arzt (Auskunft Klinik I, Auskunft Klinik II).

  • Schulunterricht

    Schulunterricht

    Entsprechend des Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt und der eigenen Belastbarkeit während der Krankheit nehmen die Kinder und Jugendlichen am Schulunterricht teil. Der Unterricht findet schulform- und klassenübergreifend in kleinen Gruppen oder als Einzelunterricht im Gebäude unserer Krankenhausschule oder auf den Stationen statt.

Ihr Kontakt zu uns


Kinder- und Jugendpsychiatrie/ -psychosomatik und -psychotherapie

Emil-Kraepelin-Str. 6
39576 Hansestadt Stendal

Anmeldung eines ambulanten Vorgesprächs in der PIA

Psychiatrische Institutsambulanz (PIA)

Telefon:
+49 39325 70-6780

E-Mail:
pia_usp@salus-lsa.de

Emil-Kraepelin-Straße 6
639576 Hansestadt Stendal

Profilbild

Dr. med. Beate Schell
Chefärztin

Telefon:
+49 39325 70-3103

Fax:
+49 39325 70-3109

E-Mail:
b.schell@salus-lsa.de

Kathrin Menzel
Sekretariat

Telefon:
+49 39325 70-3102

Fax:
+49 39325 70-3109

E-Mail:
k.Menzel@salus-lsa.de

Profilbild

Dr. med. Ute Ebersbach
Chefärztin

Telefon:
+49 39325 70-3100

Fax:
+49 39325 70-3109

E-Mail:
u.ebersbach@salus-lsa.de

Stefanie Okon
Sekretariat

Telefon:
+49 39325 70-3101

Fax:
+49 39325 70-3109

E-Mail:
s.okon@salus-lsa.de

Geschichte unserer Klinik

  • Unsere Klinik blickt auf eine langjährige Tradition zurück. Lesen Sie dazu mehr

    Die Behandlung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen hat in Uchtspringe eine lange Tradition.  Bereits mit der Eröffnung des Klinikums 1894 wurden Kinder und Jugendliche  behandelt. Von Anfang an war für die Patienten der Kinderabteilung der Schulbesuch möglich. Heilpädagogisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen wurde ab 1920 eingeführt und erlebte in den 60-er Jahren einen erneuten Aufschwung.  Es gab umfangreiche, differenzierte Förderungsprogramme, z. B. zur Milieugestaltung und  Erziehung zur Selbstständigkeit. Für ca. 40 gehörlose geistig behinderte Kinder wurde in Uchtspringe die erste pädagogische Spezialeinrichtung in der DDR geschaffen. Ab 1961 erfolgte unter Professor Harro Wendt  die systematische Einführung der Psychotherapie.


    Am 01.02.1968 wurde eine Spezialstation für die tiefenpsychologisch fundierte, analytisch orientierte Psychotherapie eröffnet. Auf die Therapiephasen und die sich ergebenden speziellen Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten, wurde im Behandlungsteam ein Spieltherapiekatalog  entwickelt. Dieser Katalog stand dem Stationspersonal zur Planung der Spieltherapie zur Verfügung und wurde 1981 als Buch veröffentlicht.


    Die Psychotherapiestation der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Uchtspringe war die erste Spezialstation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit übergreifendem kollegialen Weiterbildungsangebot in der DDR.  Sowohl das Weiterbildungsangebot für Ärzte und Psychologen als auch das Behandlungsangebot für Kinder und Jugendliche wurde gebietsübergreifend DDR weit genutzt.


    Die therapeutischen Angebote haben sich entsprechend der veränderten ökonomischen, sozialen und kulturellen Bedingungen und dem Wandel  der Krankheitsbilder angepasst. Es zeigte sich deutlich, was wir alle wissen: psychische Erkrankungen sind abhängig von sozialen und kulturellen Bedingungen. Wir beobachteten eine deutliche Zunahme von Essstörungen und Krankheitsbildern im Sinne von Ich-strukturellen Störungen. Neue therapeutische Angebote zur Behandlung selbst- und fremdgefährdender Kinder und Jugendlicher und suchtkranker bzw. suchtgefährdeter Kinder und Jugendlicher wurden entwickelt.


    Mitte der 90iger Jahre wurde ein Behandlungsangebot für selbst- und fremdgefährdende Kinder und Jugendliche unter geschlossenen/beschützenden Bedingungen (geschlossene Unterbringung nach § 1631 b BGB, PsychKG) eingerichtet.


    2001 konnten wir mit Hilfe des Autohauses  Rosier in Stendal und dem VW Werk in Wolfsburg unsere Therapiewerkstatt „Therapie- und Erlebnisraum–Auto- Uchtspringe“ eröffnen. Dazu wurde uns ein VW Lupo zum Auseinander- und Zusammenbauen zur Verfügung gestellt. Seit dem hat sich unser ergotherapeutisches Angebot für BVJ Schüler und alle interessierten Kinder und Jugendlichen erweitert.


    2004 wurde unsere Spezialstation zur Behandlung von Jugendlichen mit Suchterkrankungen eröffnet.