Ergotherapie am Fachklinikum Uchtspringe

Zunächst einmal, zum besseren Verständnis, die Definition von Ergotherapie:

Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen (DVE 08/2007).

Die Ergotherapie erfolgt auf Verordnung des behandelnden Arztes. Welche Methoden im Einzelfall und im jeweiligen Stadium der Erkrankung angezeigt sind, wird in interdisziplinärer Zusammenarbeit, zwischen dem behandelnden Arzt, dem Stationsteam und den Ergotherapeuten abgestimmt. Behandlungsplan und –ziele werden individuell und unter Berücksichtigung der einzelnen Erkrankungsphasen  definiert und mit dem Patienten besprochen.
 
Im Fachklinikum arbeiten wir nach folgenden Methoden, die nachstehend kurz erläutert sind, um mit den Patienten einen bestmöglichen Therapieerfolg zu erreichen:

  • Kompetenzzentrierte alltagsrelevante Methode

    Bei dieser Methode werden ausgewählte handwerkliche Techniken oder Übungen aus dem Lebenspraktischen- und Freizeitbereich eingesetzt, um die verlorengegangenen oder nicht vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen bzw. zu schulen.


    Ziele:

    • Verbesserung emotionaler Fähigkeiten (z.B. Selbstwertgefühl, Frustrationstoleranz, Selbsteinschätzung, u.a.) 
    • Schulung sozialer Fähigkeiten (z.B. Kontaktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kritisierbarkeit, Übernahme von Verantwortung, u.a.) 
    • Verbesserung instrumenteller Fähigkeiten (z.B. Umgang mit Werkzeugen; Materialien, Handlungsplanung und –ausführung, u.a.) 
    • Verbesserung der physischen und psychischen Belastbarkeit
  • Interaktionelle Methode

    Bei dieser Methode stehen die Auseinandersetzung in der Gruppe und das miteinander Umgehen, als gruppendynamischer Prozess, im Vordergrund.

    Ziele:

    • Verbesserung und Förderung der Kommunikation
    • Lernen, eigen Wünsche und Bedürfnisse sowie Meinungen und Interessen und auch Gefühle äußern zu können 
    • Stärkung der Selbsteinschätzung und Introspektionsfähigkeit (Wahrnehmung eigener seelischer Vorgänge)
    • Förderung, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen 
    • Erweiterung der Kritisierbarkeit und Konfliktfähigkeit
    • Verbesserung der Durchsetzungs- und Interaktionsfähigkeit
  • Subjektbezogene ausdruckszentrierte Methode

    Hierbei wird ein Therapiemittel in kreativ-gestalterischer Weise verwendet und dient als Katalysator sowie als Ausdrucksmittel zur Selbstdarstellung und als Kommunikationsmittel.

    Ziele:

    • Förderung der Introspektion
    • Finden von Ausdrucksmöglichkeiten für das momentane Erleben 
    • Anregung der Auseinandersetzung mit Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen
  • Symptombezogene regulierende Methode

    Diese Methode findet besonders in Akutphasen der Erkrankung statt. Hierbei werden Medien ausgewählt, die den Patienten nicht überfordern.

    Ziele:

    • Aktivierung der Ressourcen
    • Verbesserung der selektiven Aufmerksamkeit 
    • Sequenzierung von Handlungsschritten (Trennung vom Wesentlichen vom Unwichtigen)
    • Förderung der Kommunikation
  • Basale Stimulation

    Diese Therapieform bedeutet die Aktivierung und Stimulierung verschiedener Wahrnehmungsbereiche sowie die Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen durch verschieden spezielle Techniken (z.B. Arbeit mit dem Patienten auf dem Wasserbett, Stimulierung des olfaktorischen und akustischen Systems durch entsprechende Mittel/Medien, setzen von taktilen Reizen, etc.) mit . Es soll hierbei auch die nonverbale Kommunikation gefördert werden.

    Des Weiteren werden folgende Behandlungsformen/ Therapien angeboten:

    • Marburger Konzentrationstraining 
    • Arbeitstherapie
    • Motorisch- funktionelle Behandlungen
    • Neurophysiologische- und neuropsychologische Behandlungen 
    • Hirnleistungstraining

    Die Maßnahmen der ambulanten Ergotherapie dienen der WIEDERHERSTELLUNG, ENTWICKLUNG, VERBESSERUNG oder ERHALTUNG der durch Krankheit gestörten motorischen, sensorischen, psychischen und kognitiven Funktionen.

    Oberstes Ziel der ambulanten Ergotherapie ist das Erreichen größtmöglicher
    Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Alltags- und/oder Berufsleben.

    Zu den Maßnahmen zählen:

    • motorisch–funktionelle Behandlung  
    • sensomotorisch–perzeptive Behandlung  
    • neuropsychologisch orientierte Behandlung/Hirnleistungstraining  
    • psychisch–funktionelle Behandlung

    Die Behandlungen umfassen alle medizinischen Bereiche, insbesondere:

    • Psychiatrie  
    • Neurologie
    • Pädiatrie  
    • Geriatrie
    • Orthopädie

    Die Behandlung erfolgt nach Vorlage eines vom Facharzt ausgestellten Rezeptes. In diesem Rezept sind Behandlungsart, Anzahl der Therapieeinheiten sowie die wöchentliche Sequenz festgelegt.

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag
7.30 Uhr - 15.30 Uhr

Telefon: 039325 70-6734
Telefon: 039325 70-6730


Wir freuen uns auf Ihren Besuch.