Ethikkommission im Salus-Fachklinikum Uchtspringe
In Konfliktsituationen zu gewissenhaft abgewogenen Entscheidungen finden
In kaum einem anderen Lebensbereich sind so viele ethische Konflikt- und Grenzsituationen zu bewältigen wie im Krankenhaus. Es werden Fragen nach dem Sinn von medizinischen, pflegerischen oder anderen Maßnahmen gestellt, die zumeist Situationen am Lebensanfang und am Lebensende betreffen. Was im Sinne des Patienten ist und seinem Willen entspricht, was nützlich oder schädlich sein kann, lässt sich für Angehörige, Betreuer, Ärzte oder Pflegekräfte mitunter schwer beurteilen: Sie fühlen sich allein überfordert.
Wer in eine solche Lage gerät, kann sich im Salus-Fachklinikum Uchtspringe an die klinische Ethikkommission wenden. Dieses Gremium widmet sich innerhalb von moderierten Fallbesprechungen der Aufgabe, Menschen bei der Bewältigung ihrer Gewissenskonflikte zu unterstützen. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln kann ihnen geholfen werden, im Umgang mit schwerster Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Behinderung zu sorgsam abgewogenen Entscheidungen zu finden.
In der Ethikkommission unter Leitung der Diplom-Sozialpädagogin Sabrina Müller sind eine Ärztin, vier Pflegekräfte und eine Psychologin vertreten. Angefragt werden kann eine ethische Fallbesprechung von jedem, der an der Behandlung, Pflege, Betreuung und Fürsorge beteiligt ist und sich in Respekt vor dem Willen, dem Wohl und der Würde des Patienten mit Entscheidungsproblemen konfrontiert sieht. Die gezielte Moderation unter Beteiligung verschiedener Fachleute soll dazu beitragen, die ethische Dimension des Problems zu erkennen, seine unterschiedlichen Aspekte zu diskutieren und einen Lösungsweg sowie die möglichen Folgen aufzuzeigen. Indem berufsgruppenspezifische Kenntnisse und Erfahrungen zusammengetragen werden, kann ein vielschichtiges Gesamtbild aufgezeigt und gewissenhaftes Handeln erleichtert werden. So entlässt eine in der Ethikkommission gefundene Empfehlung den Entscheidungsträger zwar nicht aus seiner Verantwortung, stellt sein moralisches Ermessen aber auf ein festeres Fundament.
Nicht geeignet ist eine solche Fallbesprechung, um bereits getroffene Entscheidungen zu bewerten oder Teamkonflikte, Kommunikationsprobleme, juristische Fragen oder Führungsaufgaben zu lösen. Ebenso wenig kann damit eine Alternative zur Supervision geboten werden, die auf die Reflexion und Verbesserung einer Therapie zielt. Die Kommission kümmert sich einzig und allein um den Einzelfall in seiner ethischen Dimension.
Detaillierte Informationen zur klinischen Ethikkommission finden Sie in unserem Flyer.