Aktuelles

Uchtspringe: Baubeginn für neue Werkhalle - Inklusionsbetrieb geplant

Blick auf das Baufeld.

Hansestadt Stendal/Uchtspringe. Auf dem Wirtschaftshof Uchtspringe an der alten Hauptstraße soll ein Inklusionsbetrieb für den Holzbau entstehen. Angestrebt wird ein modernes Wirkungsfeld, wo Menschen mit und ohne Handikap gemeinsam hochwertige Handwerksleistungen erbringen. Im ersten Schritt ist jetzt der Startschuss zur Errichtung einer neuen Werkhalle  gefallen. Mit einem Investitionsvolumen von rund 2,68 Millionen Euro werden  Voraussetzungen geschaffen, um das seit über 100 Jahren in Uchtspringe verwurzelte Tischlerei-Handwerk unter zeitgemäßen Bedingungen weiterzuführen.
Herzstück der rund 1.200 Quadratmeter großen Werkhalle wird eine CNC-gestützte Produk-tionslinie mit hohem Automatisierungsgrad sein. In dem Projekt sind außerdem infrastrukturelle Maßnahmen enthalten, wie z.B. die Neugestaltung des Hofes und Medienanbindungen. Das Richtfest ist im Spätsommer 2018 geplant. Im nächsten Jahr sollen hier bereits die ersten Küchen und Möbel gefertigt werden – maßgeschneidert nach Kundenwünschen, wie sie schon bislang in der Uchtspringer Holzwerkstatt erfüllt werden. Das bestehende Team um die Gesellen und drei Tischlermeister soll dann um fünf schwerbehinderte Mitarbeitende verstärkt werden.   
„Handwerk und Dienstleistung in Uchtspringe sind untrennbar mit unserem Bestreben um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und sozialen Benachteiligungen verbunden“, erklärt Hans-Joachim Fietz-Mahlow, Geschäftsführer der Salus Altmark Holding gGmbH (Foto rechts). „Wir erleben viele schwerbehinderte Mitarbeiter als hochmotiviert, ihre Fähigkeiten einzubringen und weiter zu entwickeln. Das Konzept der Inklusion bietet für alle Beteiligten große Chancen und hat deshalb auch unter dem Dach der neu gegründeten Salus Altmark Holding gGmbH einen hohen Stellenwert,“ betont der Geschäftsführer.
Im Zuge der weiteren Entwicklung kommt es aus Sicht von Geschäftsbereichsleiterin Heidi Köhler (Foto rechts) darauf an, die Werkstätten als moderne Inklusionsbetriebe zu profilieren, die auch jungen Leuten attraktive Ausbildungs- und Berufsperspektiven bieten: „Dazu gehören natürlich die entsprechenden Rahmenbedingungen, wie wir sie jetzt mit der neuen Werkhalle schaffen.“
Als Bauherr für das aus Salus-Eigenmitteln finanzierte Vorhaben fungiert das Salus-Fachklinikum Uchtspringe, die Projektsteuerung obliegt dem Salus-Bereich für Immobilienmanagement und Bau.

Kurz informiert
Der Integra-Bereich der Salus Altmark Holding gGmbH hat derzeit 57 Beschäftigte, darunter sieben Auszubildende. Neben dem Holzbau gibt es hier u.a. Ausbildungs- und Tätigkeitsfelder im Maler-, Bodenleger- und Lackiererhandwerk sowie in Gärtnerei, Landwirtschaft, Küche und Gastgewerbe.  Zum Integra-Team gehören außerdem die Mitarbeitenden des vor zwei Jahren eröffneten integrativen Servicecenters Uchtspringe. Hier werden umfangreiche Dienstleistungen zwischen Empfang und Telefonzentrale, Postbearbeitung, Digitalisierung und mehr erbracht. Die Integration von gesundheitlich und sozial benachteiligten Menschen hat in all diesen Sparten einen hohen Stellwert. Mit der schrittweisen Sanierung und Erweiterung des traditionsreichen Uchtspringer Wirtschaftshofes soll der Weg zur Schaffung weiterer Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen geebnet werden.
Inklusionsbetriebe bieten eine Art Mittelweg zwischen dem betreutem Arbeiten in einer Behindertenwerkstatt und dem regulären Arbeitsmarkt. Die Anerkennung und Förderung gemäß Sozialgesetzbuch ist in gemeinnützig tätigen Unternehmen wie der Salus Altmark Holding an die Voraussetzung geknüpft, dass hier mindestens 40 Prozent der Beschäftigten schwerbehindert  sind. Generell agieren Inklusionsbetriebe aber wie andere Firmen am Markt, müssen also durch Preis und Leistung überzeugen.