Macht Spielen wirklich krank?

Lukas, 12 Jahre:

Meine Oma hat richtig Hass auf elektronische Geräte. Sie behauptet, dass sie gar nicht mehr mit mir reden kann und ich nur noch Computer spiele und am Handy tippe. Dann sagt sie immer: "Du bekommst viereckige Augen" oder "Das macht dumm!" Manchmal habe ich Kopfschmerzen. Daran soll natürlich auch das Handy Schuld sein. So ein Quatsch, oder?

Piet:

Vor viereckigen Augen musst du wirklich keine Angst haben. Doch Fakt ist, dass es anstrengend für die Augen ist, immer starr auf einen Bildschirm zu schauen. Tatsächlich kann man davon müde oder auch sehr aufgedreht werden oder Kopfschmerzen bekommen. Manche Kinder können auch schlecht einschlafen oder sich in der Schule nur schwer konzentrieren, wenn sie zu viel an den Geräten hängen. Außerdem verspannt man leicht, wenn man immer in der gleichen Position bleibt und mit den Fingern immer dieselben Bewegungen macht.

Ein Freund von mir, Christoph Plock, arbeitet mit Kindern und Jugendlichen, die Probleme mit ihren Gefühlen haben. Er kennt viele, die leicht sehr traurig oder wütend werden oder auch stark an sich selbst zweifeln. Außerdem treffen sie keine Freund*innen, mit denen sie lachen und Spaß haben. Christoph hat mir erzählt, dass solche Probleme oft noch schlimmer werden, wenn man zu viel am Handy, Computer oder an Spielkonsolen hängt. Manche Mädchen und Jungen fühlen sich dann immer einsamer oder haben nur noch schlechte Laune. Andere werden regelrecht süchtig und vergessen sogar, sich zu waschen oder etwas zu essen. Doch so schlimm muss es ja gar nicht erst werden!
Schau einfach, dass du auch mal vor die Tür gehst, etwas erlebst und dich bewegst! Vergiss deine Freund*innen und deine Familie nicht, rede mit anderen Menschen und achte darauf, dass du dich gesund ernährst!Du könntest auch mal aufschreiben, wie lange du pro Tag spielst. Manchmal erschreckt man sich dann vor sich selbst und legt von ganz allein ein paar Grenzen und Regeln fest.

Und was deine Oma angeht: Zeig ihr doch einfach mal, was du so am Handy machst und worum es bei deinen Spielen geht. Du könntest ihr erklären, was dir daran gefällt. Vielleicht bekommt sie dann selbst Lust, es mal auszuprobieren. Jedenfalls versteht sie dich dann ein bisschen besser und sieht nicht immer nur einen Jungen, der in einen Bildschirm schaut.

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