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Großes Interesse und viel positive Resonanz beim Tag der offenen Tür in Bernburg

Die beim Tag der offenen Tür angebotenen Kurzvorträge fanden großen Zuspruch - der Veranstaltungsraum war bis zum letzten Platz belegt.
Dieser Überblick zu den vielfältigen tagesklinischen Therapien wurde im Rahmen eines Patientenprojekts erarbeitet.
Glückwünsche zum Jubiläum überbrachte u.a. Steffen Schwarz von der kaufmännischen Direktion des Fachklinikums Bernburg. Chefärztin Dr. med. Kirstin Palm freute sich über eine kleine Kollektion vom Salus-Maskottchen Piet.

Über großes Interesse an seiner Arbeit, viel positive Resonanz und Glückwünsche konnte sich das Team der Salus-Tagesklinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche Bernburg am 20. September 2023 freuen: Der Einladung zum Tag der offenen Tür anlässlich zehnjährigen Bestehen der Einrichtung waren mehr als 120 Gäste gefolgt. Fachleute, die mit der Bildung, Erziehung und Betreuung junger Menschen zu tun haben, waren im Haus „Emminghaus“ ebenso anzutreffen wie andere Interessenten. Sie nutzten die Gelegenheit, die Räumlichkeiten zu besichtigen sowie das tagesklinische Konzept und die vielfältigen therapeutischen Angebote kennenzulernen. Chefärztin Dr. med. Kirstin Palm, Dipl.-Psychologe Dietmar Götz und die psychologische Tagesklinik-Leiterin Thurid Langer vermittelten in ihren  Kurzvorträgen neben Überblicksinformationen auch spezielle Einblicke in die Mehrfamilientherapie und die Behandlung von Essstörungen. Erstmals vorgestellt wurden auch Planungen zur Eröffnung einer Spezialambulanz für junge Menschen mit gestörtem Essverhalten. Damit soll, beginnend voraussichtlich im Oktober 2023,  insbesondere die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Erkrankungen wie Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating in der Versorgungsregion verbessert werden.

Die kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik des Salus-Fachklinikum Bernburgs wurde im Frühjahr 2013 eröffnet. Sie war in den ersten Jahren auf einer Station im Haus "Griesin-ger" angesiedelt, bevor im Februar 2019 das moderne Domizil an der Olga-Benario-Straße 57 bezogen werden konnte (siehe Foto). Zuvor wurde das  ehemalige Wohnhaus mit einem Investitionsvolumen von rund 3,1 Millionen Euro für die therapeutische Arbeit umgebaut und erweitert. Neben dem tagesklinischen Bereich mit 18 Plätzen sind hier Räumlichkeiten für die kinder- und jugendpsychiatrische Institutsambulanz entstanden. Das Gebäude trägt den Namen Haus „Emminghaus“, benannt nach dem deutschen Psychiater Hermann Emminghaus (1845-1904), der u.a. als Pionier der verstehenden Kinder- und Jugendpsychiatrie in die Geschichte eingegangen ist.  Ebenso wie die Salus-Tageskliniken in Dessau-Roßlau und Lutherstadt Wittenberg steht die Bernburger Einrichtung unter chefärztlicher Leitung von Dr. Kirstin Palm. Sie werden seit Februar 2023 als eigenständiger Klinikfachbereich geführt, da die Bedeutung tagesklinischer und ambulanter Versorgungsformen enorm gewachsen ist und weiter zunimmt. 

In der Tagesklinik Bernburg werden Mädchen und Jungen im Alter zwischen ca. fünf und 18 Jahren aufgenommen, die unter psychischen Störungen leiden, bei denen sich ambulante Behandlungsangebote als nicht mehr ausreichend erwiesen haben. 
Diagnostiziert und behandelt werden nahezu alle Störungen und Erkrankungen aus dem Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Besonders häufig leiden die jungen Menschen unter emotionalen Problemen und Verhaltensstörungen, die zu Hause, in Schule und Freizeit offenkundig werden. Sie verhalten sich teilweise aggressiv, betont unsozial, gereizt oder auch extrem ängstlich, depressiv, zurückgezogen und gehemmt. Häufig haben sich Lern- und Leistungsprobleme eingestellt, weil Konzentration und Aufmerksamkeit gestört sind. Diese Symptome können mit und ohne Hyperaktivität einhergehen. 
Behandelt wird - differenziert nach Alter - in Gruppen. Neben fachärztlichen Behandlungen sowie psychotherapeutisch-psychologischen Einzel-, Gruppen- und Familiengesprächen flie-ßen fachtherapeutische und pflegerische Angebote ein, um kognitive und sozioemotionale Fähigkeiten zu fördern. Dazu gehören beispielsweise Ergo-, Sport- und Bewegungstherapien, soziales Kompetenztraining und Entspannungsverfahren. Ebenso tragen Sozialarbeit und Kli-nikbeschulung dazu bei, Probleme zu überwinden, das zumeist beeinträchtigte Selbstwertge-fühl zu stärken und damit den Wiedereinstieg in KiTa oder Schule zu erleichtern. 
Die tagesklinische Therapieform kann immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn die Patientinnen und Patienten trotz ihrer seelischen Erkrankung viele alltagspraktische Anforderungen selbstständig bewältigen können und weder sich selbst noch andere gefährden.