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Zum Welttag der Brailleschrift

Braillezeile
Braille-Alphabet (hannaza_simova_freepik)

Heute erinnern wir an die Brailleschrift. Oft sprechen wir von der Blindenschrift. Sie ist für Menschen mit starker Sehbeeinträchtigung oder gar Blindheit der Zugang zur Schriftsprache. Ohne sie könnten die Betroffenen zum Beispiel keine Bücher lesen oder sich weniger gut im Alltag orientieren. 

Unsere Kollegin Mandy Placzeck ist seit 2006 Kauffrau für Bürokommunikation bei neuwerk, einem Unternehmesbereich der Salus Altmark Holding. Seit ihrer Geburt hat sie eine beeinträchtigte Sehkraft. Im Jugendalter eignet sie sich die Brailleschrift an, um eine kaufmännische Ausbildung beginnen zu können. 
In unserer Zentrale in Magdeburg ist Mandy Placzeck für den Postein- und ausgang zuständig, leitet Anrufe an die gewünschten Gesprächspartner*innen weiter und schreibt ärztliche Berichte nach Diktat.

Für die Ausübung ihrer Tätigkeit wurde ihr ein Kameralesegerät zur Verfügung gestellt. Damit ist es ihr möglich, kleine Druck- und Schreibschrift zu lesen. Auch die Braillezeile ist ein wichtiges Hilfsmittel. Verbunden mit dem Computer, kann sie so über die Zeile die Inhalte erfassen, welche sich auf dem Monitor befinden.   
Neben diesen technischen Hilfsmitteln nutzt sie in ihrem Alltag außerdem eine OrCam. An der Brille befestigt, erfasst die kleine Kamera Texte und gibt sie per Audio wider. Es können ihr zum Beispiel Zeitungen, Bücher, Bedienungsanleitungen, Straßenbeschilderungen oder Beschriftungen von Verpackungen vorgelesen werden. „Mit der OrCam habe ich mehr Selbstständigkeit gewonnen und bewege mich im Alltag sicherer“, so Mandy Placzeck. 

Erfunden hat die Brailleschrift Louis Braille (1809 - 1852). In seiner Kindheit verletzte er sich am Auge. Eine auftretende Entzündung übertrug sich auch auf das zweite Auge und führte zur Erblindung. Trotz des Schicksals konnte er weitestgehend ein normales Leben führen. Doch es gab keine praktikablen Möglichkeiten, ein Buch zu lesen. Louis Braille begann, sich mit existierenden Systemen von Valentin Haüy und Charles Barbier zu befassen. Diese waren allerdings sehr umständlich und schwer zu erlernen. Nach jahrelanger Arbeit entwickelte er mit 16 Jahren seine Blindenschrift. Mittels sechs Punkten in verschiedenen Kombinationen lassen sich Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen darstellen und mit den Fingern erfassen. Über die Jahre kommen Musiknoten dazu. Heute wird die Brailleschrift auf der ganzen Welt benutzt.