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Leben mit Demenz: Information und Austausch beim Angehörigentreffen

Die Pflege demenzkranker Menschen ist für deren Angehörige mit vielen Herausforderungen verbunden.

Hansestadt Stendal I Ortsteil Uchtspringe. Bestärkt durch den guten Zuspruch auf die bisherigen Veranstaltungen, fand in Uchtspringe kürzlich erneut ein Treffen von Angehörigen demenzkranker Menschen statt. Dazu eingeladen hatte das Team des Ambulanten Psychiatrischen Pflegedienstes (APP), das diese Begegnungsplattform für pflegende Angehörige vor drei Jahren etabliert hat. 
„Das Bedürfnis nach Information und vertrauensvollem Austausch mit Gleichgesinnten ist groß“, erklärt Pflegedienstleiter Andreas Lange. „In unserer täglichen Arbeit begegnen wir vielen Angehörigen, die ihr demenzkrankes Familienmitglied aufopferungsvoll pflegen, sich mit alltäglichen Problemen aber häufig recht allein fühlen“ weiß der Fachkrankenpfleger. Das betreffe die Beantragung von Hilfsmitteln und Sozialleistungen ebenso wie die Inanspruchnahme von Entlastungsmöglichkeiten und Fragen des alltäglichen Zusammenle-bens. „Angesichts der enormen Herausforderungen, die die Pflege eines demenzkranken Menschen mit sich bringt, tut so ein Treffen in entspannter Atmosphäre auch emotional ein-fach mal gut.“ Insgesamt leiden etwa ein Drittel der Patienten, die in der Altmark vom Am-bulanten Psychiatrischen Pflegedienst des Salus-Fachklinikums Uchtspringe betreut werden, unter Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz - Tendenz steigend.
Übrigens: Das nächste Angehörigentreffen in Uchtspringe ist für den 25. Januar 2019 um 11:00 Uhr in den Räumen des Ambulanten Psychiatrischen Pflegedienstes (Haus 12A) ge-plant. Interessenten können sich dafür telefonisch unter 039325 707070 und per Mail unter app(at)salus-lsa.de anmelden.


Kurz informiert: Der Ambulante Psychiatrische Pflegedienst (APP)
Der im Frühjahr 2013 gegründete Ambulante Psychiatrische Pflegedienst (APP) des Salus-Fachklinikums Uchtspringe ist eine hoch spezialisierte Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung, die im vertrauten Lebensumfeld der Patienten stattfindet. Dadurch sollen Krankenhausbehandlungen vermieden oder verkürzt werden. Ziel ist es, die Selbstständigkeit der Patienten zu fördern und sie für die Bewältigung ihres Lebensalltags zu bestärken. Salus ist der einzige Träger in der Altmark, der die Ambulante Psychiatrische Pflege anbietet. Seit Gründung im Frühjahr 2013 wurden 654 Patienten betreut, aktuell sind es 43.
Verordnen kann der behandelnde Haus- oder Facharzt die Ambulante Psychiatrische Pflege bei 32 fachärztlich abgesicherten Diagnosen.  Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Formen der Demenz, Depressionen, affektive Störungen und psychotische Erkrankungen. Nach einer Erstverordnung von 14 Tagen zur Erarbeitung der Pflegeakzeptanz und zum Beziehungsaufbau kann die Behandlung bis zu vier Monate fortgesetzt werden. Es sind maximal 14 Hausbesuche pro Woche vorgesehen, wobei je nach Genesungsfortschritt eine abnehmende Frequenz angestrebt wird. Neben der Unterstützung im häuslichen und sozialen Umfeld fungieren die ambulanten fachpsychiatrischen Pflegekräfte auch als Netzwerker zu anderen medizinischen und psychosozialen Angeboten in der Region.

Pflegedienstleiter Andreas Lange erklärt den therapeutischen Hintergrund: „Menschen mit psychischen Erkrankungen sind oft in vielen Bereichen des täglichen Lebens eingeschränkt. Ängste, Depressionen oder Verwirrtheit können zu Unsicherheit, Isolation sowie zum Verlust von Interessen und sozialen Beziehungen führen.“  Diesen Problemen könne die Ambulante Psychiatrische Pflege begegnen, indem je nach Situation des Patienten individuelle Unterstützung geleistet wird. „Das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen zur Bewältigung seelischer Krisen, die Tages- und Wochenstrukturierung, das Training lebenspraktischer Fähigkeiten, die Anleitung zum richtigen Umgang mit Medikamenten, Gedächtnistraining oder auch die Begleitung zum Arzt sind nur einige Beispiele, wie diese Hilfe konkret aussehen kann.“ Dabei werde großer Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Angehörigen und anderen Bezugspersonen des Patienten gelegt.