Herrlicher Sonnenschein, ein bunt geschmücktes Haus und viele strahlende Gesichter empfingen am 12. Oktober die Gäste der offiziellen Neueröffnung der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Dessau-Roßlau. Nachdem die Salus-Einrichtung kürzlich von der Schiller- in die Köthener Straße 93 umgezogen war, wurde das neue Domizil nunmehr der Öffentlichkeit vorgestellt. Zum Auftakt wurde ein rotes Band zerschnitten, das symbolisch den Weg in das moderne Therapiezentrum freigab. Daniel Lorenz, Prokurist der Salus Altmark Holding, und Julia Piehl als kaufmännische Direktorin des Salus-Fachklinikums Bernburg, dankten allen an dem Projekt beteiligten Akteuren herzlich für die geleistete Arbeit. Besondere Anerkennung galt dem Team der Tagesklinik, das den Umzug mit Engagement und großer Umsicht gemeistert hat. Davon konnten sich die Gäste des Tages der offenen Tür anschließend bei Führungen durch das Haus überzeugen und das tagesklinische Konzept kennenlernen. Es gab kreative Angebote und Bewegungsspiele zum Mitmachen sowie einen kleinen Imbiss zur Stärkung. Der Umzug der Tagesklinik in die neuen Räumlichkeiten war notwendig, um die Kapazität bedarfsgerecht von bislang 12 auf nunmehr 18 Therapieplätze erhöhen zu können.
Die Tagesklinik für Kinder und Jugendliche in Dessau-Roßlau gehört zum Fachklinikum Bernburg und wurde im Frühjahr 2000 eröffnet. Sie war anfangs in der Rheinstraße und seit 2009 in der Schillerstraße ansässig. Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Gelände des Robert-Koch-Krankenhauses Dessau-Alten war notwendig, um die Kapazität bedarfsgerecht von bislang 12 auf nunmehr 18 Therapieplätze erhöhen zu können.
Die Einrichtung nimmt Mädchen und Jungen im Alter zwischen ca. fünf und 18 Jahren auf, die unter psychischen Störungen leiden, bei denen sich ambulante Behandlungsangebote als nicht mehr ausreichend erwiesen haben. Ein wichtiger Vorteil der teilstationären Behandlung besteht darin, dass die Kinder und Jugendlichen in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben können und sich stationäre Behandlungen vermeiden oder verkürzen lassen.
Im Haus werden nahezu alle Störungen und Erkrankungen aus dem Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie diagnostiziert und behandelt. Besonders häufig leiden die jungen Menschen unter emotionalen Problemen und Verhaltensstörungen, die zu Hause, in Schule und Freizeit offenkundig werden. Sie verhalten sich teilweise aggressiv, betont unsozial, gereizt oder auch extrem ängstlich, depressiv, zurückgezogen und gehemmt. Häufig haben sich Lern- und Leistungsprobleme eingestellt, weil Konzentration und Aufmerksamkeit gestört sind. Diese Symptome können mit und ohne Hyperaktivität einhergehen. Behandelt wird - differenziert nach Alter - in Gruppen. Neben fachärztlichen Behandlungen sowie psychotherapeutisch-psychologischen Einzel-, Gruppen- und Familiengesprächen fließen fachtherapeutische und pflegerische Angebote in die Therapie ein, um kognitive und sozioemotionale Fähigkeiten zu fördern. Dazu gehören beispielsweise Ergo-, Sport- und Bewegungstherapien, soziales Kompetenztraining und Entspannungsverfahren. Ebenso tragen Sozialarbeit und Klinikbeschulung dazu bei, Probleme zu überwinden, das zumeist beeinträchtigte Selbstwertgefühl zu stärken und damit den Wiedereinstieg in KiTa oder Schule zu erleichtern. Zusätzlich gibt es mit dem therapeutischen Reiten ein tiergestütztes Angebot. Die tagesklinische Therapieform kann immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn die Patientinnen und Patienten trotz ihrer seelischen Erkrankung viele alltagspraktische Anforderungen selbstständig bewältigen können und weder sich selbst noch andere gefährden.