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Psychiatrische Behandlung Zuhause: Neu im Stadtgebiet Stendal

Ein Mann schaut nachdenklich aus dem Fenster.
Die Ärztliche Direktorin Dr. Michaela Poley und Oberärztin Viktoria Rademeier-Andris
Die Ärztliche Direktorin Dr. Michaela Poley (r.) und Oberärztin Viktoria Rademeier-Andris engagieren sich für das Konzept der Psychiatrischen Behandlung Zuhause.

Hansestadt Stendal/OT Uchtspringe. Das Salus-Fachklinikum Uchtspringe geht neue Wege  bei der Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Beginnend im Oktober 2016, wird im Stadtgebiet Stendal die Psychiatrische Behandlung Zuhause (PBZ) etabliert,  in Fachkreisen als „Hometreatment“ bekannt. Das heißt: Akut erkrankte Patienten, die für diese Therapieform geeignet und motiviert sind, werden von einem multiprofessionellen Team im vertrauten Lebensumfeld behandelt. Der Fachöffentlichkeit wurde das neue Versorgungsangebot  am 28. September 2016 beim Uchtspringer Symposium »Bewährtes sichern - Neues gestalten« vorgestellt.

Die Psychiatrische Behandlung Zuhause (PBZ) zielt nicht nur darauf, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden oder abzukürzen. Vielmehr geht es darum, die unterstützenden Ressourcen  und sozialen Bezüge des Wohnumfeldes therapeutisch zu nutzen. Im PBZ-Kernteam arbeiten Ärzte, Psychologen und Pflegekräfte zusammen. Das Angebot versteht sich als ergänzendes therapeu-tisches Segment zu den bestehenden, etablierten Strukturen des Fachklinikums Uchtspringe.
„Es gibt Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, die trotz akuter Behandlungsbedürftigkeit eine stationäre Therapie nicht wahrnehmen wollen oder können“, berichtet Dr. Michaela Poley,  Ärztliche Direktorin des Salus-Fachklinikums und Chefärztin des Ambulanten Psychiatrischen Zentrums Uchtspringe.  Dafür könne es persönliche oder krankheitsbedingte Gründe geben, verweist sie beispielsweise auf die Lebenssituation von alleinerziehenden Müttern mit schulpflichtigen Kindern oder auf Patienten mit schweren Angststörungen,  die sich in einer akuten Phase keinen einzigen Schritt nach draußen wagen – auch nicht ins Krankenhaus. „In bestimmten Fällen kann sich die Krise bis hin zum psychiatrischen Notfall zuspitzen“, zeigt Frau Dr. Poley Erfahrungen aus der klinischen Praxis auf. „Wir wollen, dass diese Patienten auch im häuslichen Umfeld rechtzeitig und multiprofessionell versorgt werden.“ Sobald die akute Phase überwunden sei, könne die Behandlung ambulant fortgesetzt werden. 
Die Psychiatrische Behandlung Zuhause ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Dazu
gehört u.a., dass Betroffene sich selbst und andere nicht gefährden, sondern kooperationsfähig und motiviert ist. Idealerweise gibt es auch mindestens eine vertraute Bezugsperson, die dem Kranken unterstützend zur Seite stehen kann.

Den Flyer zur Psychiatrischen Behandlung Zuhause finden Sie nachfolgend als Download.