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Am 29. Juni 2022 in Bernburg: 1. Netzwerktreffen zur Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT)

Regionales Behandlungsnetzwerk für Borderline-Patient*innen angestrebt

Aktuelle Entwicklungen beim Einsatz der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) zur Behandlung von Borderline-Störungen stehen am 29. Juni 2022 auf dem Programm eines Netzwerktreffens im Salus-Fachklinikum Bernburg. Dazu eingeladen sind Fachleute aus verschiedenen Einrichtungen und Institutionen, die betroffene Menschen behandeln, helfend begleiten und bestärken. Ziel der gastgebenden Ärztliche Direktorin und Chefärztin der Klinik für Psychiatrie/Psychotherapie Dr. Antje Möhlig ist es, das gegenseitige Kennenlernen zu fördern und die beteiligten Akteure für die Entwicklung eines regionalen Borderline-Behandlungsnetzwerkes zu gewinnen.  

Als Gastreferent der Veranstaltung wird PD Dr. Christian Stiglmayr aus Berlin mit dem Vortrag „Die DBT unter Einbezug von Selbstmitgefühl“ erwartet. Er lehrt an der Humboldt-Universität und beschäftigt sich wissenschaftlich mit Borderline-Störungen, Dissoziationen und Trauma. Stiglmayr ist Gründer und Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Wissenschaftliche Psychotherapie Berlin. An dem bekannten Fortbildungsinstitut absolvieren auch Mitarbeitende aus dem Fachklinikum Bernburg ihre Zusatzausbildung zur Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT), die bei der Behandlung von Borderline-Störungen eingesetzt wird. 
Über Erfahrungen mit diesem Behandlungskonzept im Salus-Fachklinikum Bernburg werden Oberärztin Luise Seifert und Dipl.-Psychologin Franziska Ast auf dem Netzwerktreffen berichten. Ergänzt wird das Programm durch Workshops, die den Themen Achtsamkeit, Skillsgruppen und „Notfallkoffer“ für Krisensituationen zuwenden. Das ausführliche Veranstaltungsprogramm mit Informationen zu den Teilnahmemöglichkeitenfinden Sie hier. 

Im Salus-Fachklinikum Bernburg wurden seit 2014 spezialisierte Behandlungsangebote gemäß der Dialektisch Behavioralen Therapie nach Marsha Linehan mit ambulanten, tagesklinischen und stationären Angeboten aufgebaut. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.  Wer am Netzwerk-Treffen teilnimmt, kann dies auch gern für auch eine Besichtigung der DBT-Station nutzen. 

Im Zentrum der Bordeline-Erkrankung steht eine gestörte Affektregulation. Betroffene leiden unter unerträglichen Anspannungszuständen, die sie z. B. durch Selbstverletzung oder Fremdaggressivität beenden. Ätiologisch geht man heute von einem biopsychosozialen Zusammenwirken von genetischen Faktoren und umweltbezogenen Einflüssen wie z. B. frühe sexuelle Traumatisierung aus. Der Langzeitverlauf kann, wie Studien belegen, durch störungsspezifische Psychotherapie-Verfahren positiv beeinflusst werden. Dabei eröffnet insbesondere die DBT gute Chancen auf einen Zugewinn an Lebensqualität, indem Betroffene lernen, mit den emotionalen Extremen zwischen Hoch und Tief, Nähe und Distanz, mitunter sogar Leben und Tod besser umzugehen.

Wenn Sie mehr zur Borderline-Störung wissen wollen,können Sie hier weiterlesen.