Bernburg. Zu einem Vortragsprogramm für Fachleute sowie einem anschließenden Informations- und Workshopangebot für alle Interessierten wird am Mittwoch, den 18. Juni 2025, ab 13:30 Uhr ins Haus „Neuendorff“ des Salus-Fachklinikums Bernburg eingeladen. Die Veranstaltung der Fachabteilung für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie steht unter dem Leitmotiv „Demenz verstehen – Sicherheit im Umgang gewinnen“ und ist eingebettet in die Aktivitäten anlässlich des 150-jährigen Bestehens des heutigen Salus-Fachklinikums Bernburg. Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 03471 34-4460 oder per E-Mail an s.mixdorf(at)salus-lsa.de möglich. Das ausführliche Programm ist hier abrufbar.
Im Blickfeld der Fachvorträge stehen u. a. Methoden der Kommunikation mit demenzkranken Menschen, die auf Empathie, Wertschätzung und Akzeptanz gerichtet sind (Validation bei Demenz). Außerdem wird darauf eingegangen, welche Gefahren mit der Exsikkose – bekannt als Austrocknung oder Dehydration – einhergehen, woran man sie erkennt und wie sie behandelt wird. Ergänzend wird ein Überblick über die verschiedenen Formen der Demenz sowie deren Erkennung und Behandlung vermittelt.
Nach dem Vortragsprogramm für die Fachöffentlichkeit startet um 15:30 Uhr der Tag der offenen Tür für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Vorgestellt werden die spezialisierten Stationen der Abteilung für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie, deren Räumlichkeiten auch besichtigt werden können. Außerdem besteht die Möglichkeit, an einem Workshop zum Umgang mit demenzkranken Menschen teilzunehmen. Ein weiterer Workshop ist dem Thema „So fühlt es sich an, alt zu sein“ gewidmet, um auch Jüngeren die Bedürfnisse und Lebenswelten hochbetagter Mitmenschen nahezubringen.
Die Fachabteilung für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie des Salus-Fachklinikums Bernburg wurde als spezialisierter klinischer Bereich im Jahr 1977 etabliert und verfügt heu-te über drei Stationen mit insgesamt 48 Betten. Neben einer modernen Pharmakotherapie kommt ein nicht-medikamentöses Komplexprogramm zur Anwendung, das auf Mobilisierung, Stärkung der Alltagskompetenzen und damit auf ein Plus an Lebensqualität abzielt. Ergänzt wird das klinische Angebot u. a. durch eine Gedächtnissprechstunde und eine Angehörigengruppe.
Weitere Informationen sind hier abrufbar.
Kurz informiert
Als „Demenz“ fasst man in der Medizin eine ganze Reihe von Krankheitsbildern zusammen, bei denen wichtige Gehirnfunktionen wie Gedächtnis, Sprache, Orientierung und Lernfähigkeit fortschreitend und unwiederbringlich verloren gehen. Die Alzheimer-Krankheit ist dabei die häufigste Form. Etwa 70 Prozent aller Demenzen werden durch sie hervorgerufen, gefolgt von den vaskulären Demenzen, die durch Schädigungen der Blutgefäße des Gehirns verursacht werden. Alter ist der größte Risikofaktor für eine Demenz. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, steigt nach dem 65. Lebensjahr stark an. Dabei sind aufgrund der höheren Lebenserwartung Frauen stärker betroffen als Männer.
Die Gerontopsychiatrie (abgeleitet von griechisch „géron“- Greis) befasst sich mit der Erkennung und Behandlung von psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung wächst die Bedeutung dieses Fachgebiets, denn: Prognosen zufolge wird Sachsen-Anhalts Bevölkerung in 20 Jahren die älteste in ganz Europa sein. Der Anteil der über 65-Jährigen steigt von heute 24,2 auf 36 Prozent im Jahr 2030. Die häufigsten Erkrankungen, die gerontopsychiatrisch behandelt werden, sind Demenzerkrankungen (insbesondere die Alzheimer’sche Erkrankung), Depressionen, aber auch Psychosen, Anpassungsstörungen nach Verlusterleben sowie Angsterkrankungen. Die gerontopsychiatrische/-psychotherapeutische Klinik Bernburg verfügt über drei Stationen mit insgesamt 48 Betten sowie über ein tagesklinisches Behandlungsangebot. Neben einer modernen Pharmakotherapie und Psychotherapie kommt ein nicht-medikamentöses Komplexprogramm zur Anwendung, das auf Mobilisierung, Stärkung der Alltagskompetenzen und damit auf ein Plus an Lebensqualität abzielt.