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Krankenhausapotheker*innen als versierte Lotsen für optimale Arzneimitteltherapie und Versorgungssicherheit

Im Bestand der Uchtspringer Krankenhausapotheke werden 2.017 Artikel geführt, darunter 1.475 Arzneimittel (Foto oben). Das Fachpersonal beherrscht auch die Eigenherstellung von Arzneimitteln, die an individuelle Bedürfnisse der Patient*innen angepasst sind, so z.B. aufgrund dermatologischer oder pädiatrischer Verordnung (Foto unten).
Hinter Chefapothekerin Diane Schulz und ihrem Team liegt Pandemie-bedingt eine außergewöhnlich anstrengende Zeit voller Herausforderungen.

Hansestadt Stendal/Ortsteil Uchtspringe. Die Krankenhausapotheke des Salus-Fachklinikums Uchtspringe versorgt auf Basis ärztlicher Verordnungen tagtäglich bis zu 2.000 Patient*innen mit Arzneimitteln und Medizinprodukten. Beliefert werden Krankenhaus- und Sozialeinrichtungen an mehr als zehn Standorten in Sachsen-Anhalt, darunter Bernburg, Gardelegen, Jerichow, Salzwedel und Uchtspringe. Weiterhin gehören zwei Rettungsdienste zum Kooperationsverbund. Die Expertise des zehnköpfigen Teams unter Leitung der diplomierten Pharmazeutin und Fachapothekerin für Klinische Pharmazie Diane Schulz reicht aber weit über die logistischen Herausforderungen hinaus, die mit der Bestellung, Lagerung und Kommissionierung der 1.475 gelisteten Arzneimittel und über 500 weiteren Produkte einher gehen: Als pharmakologische Lotsen informieren und beraten sie Ärzt*innen, Pflegekräfte sowie bei Bedarf auch Patient*innen bei der Auswahl und Anwendung von Medikamenten und Medizinprodukten. Und vielfach sind sie Retter*in in der Not, wenn Lieferprobleme auftreten - wie insbesondere auch während der Corona-Pandemie.     
„Engpässe bei Arzneimitteln sind für unsere Krankenhaus-Apotheke eigentlich nichts Neues“, verweist Chefapothekerin Diane Schulz auf Probleme, die bereits seit einigen Jahren auftreten und die Arbeit erschweren. „Die Corona-Pandemie hat sie aber verschärft und öffentlich viel deutlicher sichtbar gemacht“,  zeigt sie auch die enormen Anstrengungen auf, die die Suche nach alternativen Bezugswegen oder eigenen Herstellungsmöglichkeiten bestimmen. Ein besonders einprägsames Beispiel am Anfang der Corona-Pandemie war die eklatante Verknappung bei Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln. „Per Ausnahmegenehmigung wurde den Apotheken erlaubt, bestimmte Handdesinfektionsmittel selbst herzustellen“, erzählt Frau Schulz. „Da waren wir sofort dabei und hatten das Glück, dass uns Spirituosenhersteller aus Loburg und Nordhau-sen sowie unser  Berufsverband ADKA das ebenfalls knappe Ethanol zur Verfügung stellten.“ Dank des großartigen Engagements der Mitarbeiter*innen konnten in der Uchtspringer Krankenhausapotheke 1.600 Liter Desinfektionsmittel selbst hergestellt werden. Allerdings zeigte sich im Verlauf der Pandemie auch: Sobald eine Frage gelöst schien, stand die nächste schon in der Tür. „Irgend etwas war immer knapp, bis hin zum Impfstoff. Unsere Anspannung, der Zeitdruck und die Mehrarbeit waren außergewöhnlich hoch. Daher sind wir sehr dankbar für das verständnisvolle und kol-legiale Miteinander, das uns von allen Beteiligten entgegengebracht wurde“, freut sich die Uchtspringer Chefapothekerin. 
Gemeinsam mit ihrem Team hofft Diane Schulz nach dem deutlichen Rückgang der Corona-Inzidenzen inzwischen auf etwas mehr Normalität, um auch wieder genug Zeit für ihre fachlichen Kernaufgaben zu gewinnen. Dazu gehört beispielsweise die Arbeit in den Arzneimittelkommissionen der einzelnen Häuser, mit denen sich die Krankenhausapother*innen in der Regel zwei Mal im Jahr treffen. Unter anderem wird dort über Aktualisierungen der Arzneimittel-Listen, Verordnungsverhalten und Rechtsfragen beraten. „Gemeinsames Ziel ist eine wirksame, sichere und kostengünstige Arzneimitteltherapie für alle Patient*innen“, betont Diane Schulz und verweist auf die R-Regeln für ein Höchstmaß an Patient*innensicherheit „Der richtige Patient erhält das richtige Arzneimittel in der richtigen Applikationsform zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Dosierung, und das alles mit der richtigen Dokumentation.“ Um dies im klinischen Alltag umzusetzen, sei die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Berufsgruppen gefragt. In diesem Sinne wollen sich die Expert*innen der Uchtspringer Krankenhausapotheke künftig noch stärker der individuellen Fallberatung direkt auf den Stationen widmen. Erprobt wird dies zunächst in der Klinik für Gerontopsychiatrie, wo viele der hoch betagten Patient*innen aufgrund von Mehrfacherkrankungen zehn Medikamente pro Tag oder sogar mehr einnehmen müssen.  „Die pharmakologischen Interaktionen müssen hier besonders sorgsam abgewogen und priorisiert werden, um unerwünschte Arzneimittelreaktionen oder Wirkungsabschwächungen zu vermeiden“,  so die Expertin.
Hoch zu schätzen weiß das fachkundige Wirken der Krankenhausapotheke nicht zuletzt die Ärztliche Direktorin des Salus-Fachklinikums Uchtspringe, Dr. Michaela Poley: 
„Diese Einrichtung mit ihrem engagierten Team im eigenen Hause zu haben, war in der Corona-Pandemie natürlich riesiger Vorteil, bewährt sich aber auch sonst. Die Mitarbeiterinnen sind her-vorragend auf unser fachliches Spektrum fokussiert, und die kollegiale Zusammenarbeit mit dem Ärzte- und Pflegepersonal trägt maßgeblich dazu bei, für unsere Patient*innen eine optimale Arzneimitteltherapie zu gewährleisten.“ 

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