Bernburg. Die Versorgung und Begleitung eines demenzkranken Familienmitgliedes kann Angehörige vor große Herausforderungen stellen. Um Betroffene in dieser Situation zu unterstützen, wird im Salus-Fachklinikum Bernburg eine neue Angehörigengruppe eingerichtet. Beginnend am 6. Mai 2025, besteht ab sofort jeden ersten Dienstag im Monat von 16 bis ca. 17 Uhr Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich Expertise im Umgang mit der lebensverändernden Erkrankung anzueignen. Was ist Demenz? Welche Therapieangebote können helfen? Wie gelingt eine gute Versorgung und Pflege zu Hause? Welche ambulanten Hilfsangebote gibt es? Was ist rechtlich zu beachten? Fragen wie diese sollen innerhalb der Veranstaltungsreihe unter Federführung der Fachabteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie thematisiert werden. Begleitet wird die Angehörigengruppe von Chefarzt Sayed Ghazi und der Fachpflegerin Pia Hinze. Es ist eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 03471 34-4460 oder per E-Mail an s.mixdorf(at)salus-lsa.de erforderlich.
„In unserer täglichen klinischen Arbeit begegnen wir vielen Angehörigen, die sich nach besten Kräften um den demenzkranken Ehemann, die Mutter oder den Schwiegervater kümmern“, erklärt Chefarzt Sayed Ghazi. „Häufig fühlen sie sich mit alltäglichen Problemen und Fragen im Umgang mit dem erkrankten Familienmitglied aber auch alleingelassen und ungehört. Das Bedürfnis nach Information und sozialen Kontakten mit Gleichgesinnten ist groß.“ Aufgrund dieser Erfahrung sei die Idee geboren worden, eine neue Begegnungsplattform für pflegende Angehörige zu schaffen. Die Beantragung von Hilfsmitteln und Sozialleistungen, Erfahrungen mit den zuständigen Ämtern sowie Möglichkeiten der Entlastung stehen dabei ebenso im Blickfeld wie Fragen des alltäglichen Zusammenlebens. Informationen zur Fachabteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie sind hier abrufbar:
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie | Salus
Kurz informiert: Als „Demenz“ fasst man in der Medizin eine ganze Reihe von Krankheitsbildern zusammen, bei denen wichtige Gehirnfunktionen wie Gedächtnis, Sprache, Orientierung und Lernfähigkeit fortschreitend und unwiederbringlich verloren gehen. Die Alzheimer-Krankheit ist dabei die häufigste Form. Etwa 70 Prozent aller Demenzen werden durch sie hervorgerufen, gefolgt von den vaskulären Demenzen, die durch Schädigungen der Blutgefäße des Gehirns verursacht werden. Alter ist der größte Risikofaktor für eine Demenz. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, steigt nach dem 65. Lebensjahr stark an. Dabei sind aufgrund der höheren Lebenserwartung Frauen stärker betroffen als Männer.